Armenisches Papier

Geschichte

Das Armenische Papier bzw. «Papier d'Arménie» ist ein natürliches und schnell wirkendes Geruchsbindemittel, das die Luft reinigt und parfümiert. Es neutralisiert üble Gerüche wie Küchengerüche, Tabak und Haustierdüfte.

Die westeuropäische Geschichte des «papier d'Arménie» begann Ende des 19. Jahrhunderts mit den Reisen des Auguste Ponsot. Ponsot war bei einem Besuch in Armenien sehr fasziniert, als er sah, wie die Einheimischen ihre Häuser desinfizierten und parfümierten. Sie taten dies, indem sie Benzoe, ein wohlriechendes, vanilleartig duftendes Harz, verbrannten, das heute auch zur Parfüm- und Weihrauchherstellung verwendet wird. 
Benzoe enthalten Duftstoffe, die den menschlichen Pheromonen ähnlich sind und eine beruhigende, wärmende und tröstende Wirkung haben
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich entschied Ponsot, diese traditionelle Technik zu importieren. Er bemühte sich daraufhin zusammen mit dem Apotheker Henri Rivier, eine moderne, westliche Gebrauchsweise des Benzoes zu erfinden. 

In dieser Zeit entstand denn auch die Idee, das Benzoe aufzulösen und auf Fliesspapier ähnliches Papier zu bannen. Das Ergebnis ihrer Bemühungen zeigte sich in den Jahren 1888 und 1889, als die beiden Männer ihre neue Kreation, das «papier d'Arménie», an einer Hygiene-Ausstellung und an einer Universalausstellung vorführten; das Interesse der Öffentichkeit am neuen Produkt war gross.
Armenisches Papier ist ökologischer und preiswerter als die klassischen Aerosol-Lufterfrischer, die ausserdem keine antiseptischen Eigenschaften aufweisen. 

Seine Verwendung ist sehr einfach. Noch heute kann armenisches Papier in der selben Verpackung gekauft werden wie im späten 19. Jahrhundert: als kleine Broschüre mit einem gelb-grünen Deckblatt, in dem braune, abnehmbare Papierblätter enthalten sind. Armenisches Papier ist zu 100 Prozent natürlich und brennt, ohne Verunreinigungen zu erzeugen. 

Gebrauchsanweisung:

Man nimmt ein Blatt «papier d'Arménie», faltet es in Form eines Akkordeons, legt es auf einen kleinen Teller, zündet es an, macht die Flamme gleich wieder aus und lässt dann das Papier langsam abglühen.

Der uns beliefernde Produzent teilte uns im Dezember 2004 mit, dass sich die Herstellungsart dieses Papiers seit 120 Jahren nicht geändert habe und dass das Armenische Papier ein zu 100 Prozent natürliches Produkt sei; ausserdem sei die Menge der Parfümstoffe, die im Armenischen Papier enthalten sind, sehr gering. 

Der Toxikologe des firmeneigenen medizinischen Zentrums bestätigt, dass dem Papier während des Herstellungsprozesses keinerlei krebserregende oder giftige Moleküle beigegeben würden, und dass sich die Menge der Benzol-und Formaldehyd-Moleküle ganz und gar im normalen bzw. gesetzlich erlaubten Bereich aufhalte. 

Trotzdem weisen die Produzenten daraufhin, dass das Armenische Papier wie andere Produkte auch auf eine vernünftige Art und Weise verwendet werden soll, und dass ein einziges oder zwei Blättchen ausreichen, um einen Raum zu deodorisieren.