Aromaöle

Geschichte

In der Schmulmedizin haben ergänzende Heilmethoden und die Anwendung natürlich gewonnener Erzeugnisse wie ätherische Öle in den vergangenen Jahrzehnten zunehmendes Interesse gefunden. Die Aromatherapie, die früher in der ärztlichen Behandlung nur einen Platz am Rande einnahm, wird inzwischen akzeptiert und sogar in Krankenhäusern immer häufiger angeboten. 
Auch die Hersteller von Arzneimittel, Kosmetika und Parfüms haben den Wert der ätherischen Öle erkannt. Seit der Wiederentdeckung ihrer wohltätigen Wirkung und ihres einzigartigen ästhetischen Genusses werden diese Öle auch im Hausgebrauch vermehrt verwendet.

Düfte und Gerüche können unsere Stimmungen beeinflussen und sich auf unser Wohlbefinden auswirken. Genau das macht sich die so genannte «Aromatherapie» zunutze, bei der ätherische Öle eingesetzt werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Solche ätherische Öle kann man in kleinen Fläschchen z.B. in Reformhäusern, Apotheken oder auch esoterischen Läden kaufen. Sie können Sie als Duftessenzen für Ihre Räume nutzen oder für Massageöle oder zum Inhalieren und anderem mehr verwenden. Die Auswahl der ätherischen Öle ist riesig.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind die flüchtigen Duft- und Wirkstoffe gewisser Pflanzen. Nur etwa dreissig Prozent aller Pflanzengattungen enthalten ätherische Öle, die aus kleinen Drüsen gebildet werden, die an verschiedenen Teilen einer Pflanze sitzen können: 

an den Blättern (wie z.B. bei Eukalyptus, Melisse oder Lemongras) 
in den Blüten (wie bei Jasmin, Rose, Kamille u.a.)
an den Schalen (bei allen Zitrusfrüchten) 
im Holz (z.B. bei Zedern- oder Sandelholz) 
in den Wurzeln (wie bei Ingwer, Iriswurzel und anderen)
in der Rinde (Zimtrinde) 
im Harz (z.B. bei Myrrhe oder Styrax)

Das Wort «ätherisch» wurde übrigens vom griechischen «aither» abgeleitet, was so viel bedeutet wie «Himmelsduft». Die Substanzen sind zwar flüchtig, aber stellen ein regelrechtes Konzentrat der jeweiligen Pflanze dar. So werden sie auch manchmal als «duftende Seelen der Pflanzen» bezeichnet.

Wirkungsweise ätherischer Öle

Gerüche wirken auf eine faszinierende Weise. Denken Sie nur einmal daran, wie ein Geruch uns in die Vergangenheit versetzen kann: Sie riechen das Parfüm, das eine Klassenkameradin benutzte, und sofort sind Sie wieder auf Ihrer letzten Klassenreise. 
Oder Sie riechen ein bestimmtes Gewürz und denken sofort zurück daran, dass in der WG früher ständig damit gekocht wurde. Besonders spannend ist, dass an Gerüche oft Gefühle gekoppelt sind. 
Viele Menschen werden beim Geruch z.B. von Zimt oder Vanille glücklich, denn sie erinnern sich an schöne Kindheitstage. Oder ein Weichspülergeruch macht uns traurig, weil wir an eine verlorene Liebe erinnert werden. 
Schon aus diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass uns Gerüche sehr stark beeinflussen können. Duftstoffe werden über das limbische System direkt in unser Grosshirn übermittelt. Die Wirkung ist deshalb schnell und unmittelbar. Und genau das macht man sich mit dem Einsatz von ätherischen Ölen für die Gesundheit und das Wohlbefinden zu Nutze. 
Ätherische Öle wirken je nach Pflanze z.B. entspannend, belebend, erfrischend oder klärend. Sie können Krämpfe lösen, Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen, die Konzentration steigern, die Sinnlichkeit und Sexualität anregen und vieles andere mehr. 
Die Anwendung von ätherischen Ölen hat vor allem das Ziel, auszugleichen, um unsere Energien in Harmonie und Balance zu bringen.

Ätherische Öle sind immer hochkonzentrierte Substanzen. Pur können sie Reizungen der Haut und Atemwege hervorrufen. Deshalb sollten ätherische Öle immer nur verdünnt - in Wasser oder Ölen verwendet werden. 
Manche Substanzen können allergische Reaktionen auslösen, weshalb Allergiker sich vor der Nutzung von ätherischen Ölen am besten professionell beraten lassen. 
Für kleine Kinder oder geschwächte Personen sind nicht alle ätherischen Öle empfehlenswert. Auch hier ist eine individuelle Beratung angeraten. 
Vorsicht ist ebenfalls bei einer Neigung zu epileptischen Anfällen, bei Bluthochdruck, in der Schwangerschaft und bei einer homöopathischen Behandlung angesagt.