Tee

Geschichte

Einmal entdeckt und in seiner Wirkungsweise erkannt, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Tee nach Aufkommen der Seefahrt und der Handelsbeziehungen mit dem fernen Osten auch andere Völker und Kulturen in seinen Bann zog. 
Im Jahre 1610 nach Christi Geburt kam zum ersten Mal chinesischer Tee auf holländischen Schiffen nach Europa, bürgerte sich in Holland schnell ein, wurde im Jahre 1660 nach England gebracht und setzte dort seinen Siegeszug fort. 
Als britisches Nationalgetränk wird seit dem 18. Jahrhundert bis heute die Tea-Time regelrecht zelebriert und das mehrmals am Tage. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es Mode, zum Tee auszugehen. Immer mehr «Tea-Houses» und Hotels boten Tea-Time und Teemenüs an. Der etwa 1913 aus Argentinien importierte Tango sorgte insbesondere zum Nachmittagstee für noch mehr Attraktivität. Heute ist Tee das populärste Getränk der Erde.

In vielen Gebieten ist Tee nicht einfach nur ein Getränk, sondern eine Weltanschauung und fest in die jeweilige Kultur eingebunden. Im Laufe der Zeit haben sich hier ganz bestimmte Regeln für den Umgang mit dem Naturprodukt etabliert.

Tee ist ein Heissgetränk, das aus Pflanzenteilen (Blättern, Knospen, Blüten, Stängeln etc.), die mit heissem Wasser übergossen werden, zubereitet wird. 
Der Teestrauch ist seit über 5000 Jahren in Asien bekannt, seit 3000 Jahren wird Tee als Kult- und Kulturgetränk genutzt. Die Herkunft ist nicht genau bekannt, Teepflanzen gab es in China, sowie im Nordosten Indiens in Assam. 
Heute wird die Teepflanze auch in vielen anderen asiatischen Ländern angebaut.
Grüner, weisser und schwarzer Tee werden aus denselben Pflanzen gewonnen, wobei beim grünen Tee der Fermentationsprozess durch kurzzeitiges Erhitzen der Teepflanze verhindert wird. 
Sowohl grüner als auch schwarzer Tee werden hauptsächlich in Asien, aber auch in Afrika, Amerika, Australien und sogar in Europa (auf den Azoren) produziert.

Ernte und Herstellung

Tee wird bis zu dreimal jährlich geerntet. Der Zeitpunkt der Pflückung beeinflusst Farbe und Geschmack des Tees. Das Teepflücken ist ein Handwerk, das beträchtliche Erfahrung erfordert und meistens von Frauen ausgeübt wird. Bei qualitativ hochstehenden Tees werden jeweils nur die Knospe jeden Triebes und die beiden jüngsten Blätter geerntet (die Qualität des Tees ist umso besser, je jünger die Blätter sind). 
Geschickte Pflückerinnen ernten pro Tag zwanzig bis dreissig Kilo Teeblätter, was ungefähr fünf bis sieben Kilo Schwarzen Tee ergibt. Maschinelle Ernteverfahren kommen nur zur Erzeugung von billigstem Tee zum Einsatz. 
Weil frische Teeblätter nicht lange haltbar sind, ist es wichtig, dass der gepflückte Tee - im Gegensatz zu Kaffee - sofort auf den Plantagen im Ursprungsland aufbereitet wird. Jede Verzögerung bedeutet eine Qualitätsminderung. 
Tee wird traditionellerweise auf vier Arten hergestellt. Das wesentliche Merkmal ist dabei der Grad der Fermentation bzw. der Gärung des Pflanzenzellsaftes. 
In Europa wird zumeist schwarzer Tee konsumiert, bei dem es sich im Gegensatz zum grünen Tee um fermentierten Tee handelt. Als halb oder teilweise fermentierten Tee bezeichnet man Oolongtee, Gelben Tee oder anfermentierten Weisstee.

Tee und Gesundheit

Tee schmeckt hervorragend und ist wohltuend für den Körper. In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler auf der ganzen Welt eine Vielzahl von Untersuchungen veröffentlicht, die den Inhaltsstoffen des Grünen und Schwarzen Tees weitreichende gesundheitsfördernde Wirkungen zuschreiben. 
Hinzu kommt, dass Tee praktisch kalorienfrei ist und daher für jede Diät der ideale Begleiter. Die Wirkung des Tees ist vom Verbraucher bis zu einem gewissen Grade steuerbar. 
Bereits in den ersten zwei Minuten nach dem Aufguss geben die Teeblätter fast das ganze Koffein frei, während die Gerbstoffe sich langsam lösen und noch in den nächsten drei Minuten freigesetzt werden. 
Das bedeutet: Je kürzer der Tee zieht, desto anregender wirkt er, je länger er zieht, desto beruhigender wirkt er auf den Magen- und Darmtrakt. 

Wichtig: Bei Tee in Aufgussbeuteln lösen sich die Gerbstoffe etwas schneller. Das Koffein des Tees wirkt anders auf den menschlichen Organismus als das des Kaffees. Es wird nach und nach in unserem Körper freigesetzt und wirkt somit nicht aufputschend, sondern über einen längeren Zeitraum anregend. 
Koffein und Gerbstoffe sorgen also dafür, dass Tee nicht nur erfrischt und den Durst löscht, sondern auch entspannt und anregt. Heute erwartet der Konsument von dem Markenartikel Tee zu jeder Jahreszeit den gleichen guten Geschmack. Tee wird in rund 15000 Teegärten weltweit angebaut und mehrmals pro Jahr geerntet. Daher gibt es neben den Qualitätsunterschieden zwischen den einzelnen Teegärten je nach Jahreszeit deutliche Qualitätsschwan-kungen und wechselnde Ernteergebnisse, die nur durch Mischen verschiedener Sorten ausgeglichen werden können. 
So kommt der Tee hauptsächlich in Mischungen (Blends) in den Handel. Nur so kann dem Verbraucher eine konstant gute Qualität garantiert werden.