Teebaumöl

Geschichte

Teebaumöl ist ein vielseitig verwendbares Heilmittel und wird aus dem australischen Teebaum (Melaleuca alternifolia) gewonnen. Diese Teebaumgattung gehört zur Gruppe der Myrtengewächse, zu denen auch die Eukalyptusbäume zählen. 
Bereits nach 15 Monaten ist ein Plantagebäumchen reif für die Ernte. Zur Gewinnung von zehn Litern Öl benötigt man etwa 1500 Bäume, was erklärt, warum Teebaumöl nicht günstig ist. Teebaumöl ist eine blass-gelbgrüne oder wasserhelle Flüssigkeit mit einem warmen, frischen, würzig-kampferartigen Geruch und mischt sich gut mit Lavandin, Lavendel, Muskatellersalbei, Rosmarin, Eichenmoos, Kiefer, Cananga, Geranie, Majoran und Gewürzölen, besonders Gewürznelke und Muskat. 

Unser heutiges Wissen über die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten des Teebaumöls stützt sich auf das Wissen der australischen Ureinwohner, der Aborigines, welche die Vielfalt ihres Kontinents an natürlicher Nahrung und Medizinen seit Jahrtausenden nutzen. 

Die Europäer haben die Erkenntnisse der Aborigines übernommen und die Anwendungsmethoden verändert, verbessert und intensiviert. Die moderne Forschung, genauer gesagt die Mikrobiologie, hat längst bewiesen, dass die ätherischen Öle des Teebaums stark desinfizierende Eigenschaften entwickeln, und zwar sowohl gegen Bakterien als auch Mikropilze.
Man könnte Teebaumöl also als ein natürliches Breitband-Desinfektionsmittel bezeichnen. 
Die Heilpflanze wird immer noch wie früher gewonnen. Die Teebaumblätter werden gestossen und zerdrückt, um die Bläschen mit dem ätherischen Öl aufzubrechen. 
Im Wasser aufgeweicht werden sie als Umschlag oder Aufguss verwendet; die Aborigines desinfizieren damit Wunden, Bisse und Insektenstiche. 
Auch zum Lindern von Halsschmerzen werden die Blätter verwendet. Dabei werden die Dämpfe der zerdrückten Blätter oder der Rauch der im Feuer brennenden Zweige eingeatmet. 
Für Salben und Pasten verreibt man Teebaumblätter mit tierischen Fetten oder Lehm. 

Wissenschaftlich untermauert wurde der Einsatz des Teebaumöls erstmals in den 20er Jahren. Wegen seiner guten Verträglichkeit und der desinfizierenden Wirkung wurde das Öl in Arztpraxen immer beliebter und unter dem Namen «australisches Gold» bekannt. 
Nach dem 2. Weltkrieg verschwand aber das Interesse am Teebaumöl und chemische Desinfektionsmittel und Antibiotika nahmen Überhand. In den 60er Jahren wurden die medizinischen Untersuchungen mit Teebaumöl in Amerika wieder aufgenommen. Die Nebenwirkungen und Resistenten gegen Chemotherapeutika sowie eine Besinnung auf die ganzheitliche Medizin sorgten dafür, dass alternative Heilmittel wieder ihren Platz in der Forschung fanden. 

Die im Jahre 1940 produzierten acht Tonnen Teebaumöl konnten in den 80er Jahren verzehnfacht werden.

Anwendungsbereiche

Wirkt gegen Abszesse, Akne, Ausschläge, Blasen, fettige Haut, Flecken, Fusspilz, Herpes, Insektenstiche, Lippenherpes, Schuppen, Verbrennungen, Warzen, Wunden, Asthma, Bronchitis, Husten, Katarrh, Keuchhusten, Nebenhöhlenent-zündungen, Tuberkulose, Blasenentzündung, Juckreiz, Pilzinfektionen, Scheidenkatarrh, Erkältungen, Fieber, Grippe, Infektionskrankheiten (z.B. Windpocken).